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Wesseling, Stadt Wesseling Pferdeskulpturen für den Brunnen in Keldenich 1988-1992 Hauptwerk - WV-Nr. 000389 Ausführung: H. Schmäke Düsseldorf Werkkommentar: Am 12. Juli 1988 erhilet PN den Auftrag ein Modell für den Dorfbrunnen im Stadtteil Wesseling-Keldenich zu erstellen. Aus seinem Schreiben vom 30. Juli 1988 geht hervor, daß zunächst an die Darstellung einer Kuh und eines Hundes gedacht war. Der Brunnen befindet sich an der Stelle der früheren "Dorftränke". Inhaltlich sah PN aber auch einen Bezug der Kuh zur Kulturgeschichte von den Sumerern und Ägyptern über die griechisch-römische Kultur und die biblische Symbolik bis zur Kathedrale von Laon bei Soissons (die Pfarrei St. Andreas in Keldenich ist eine Gründung des Klosters von Soissons). Der Hund ist Wächter und Begleiter des Menschen und gehört ebenso zum Lebensbereich des Dorfes (Brief an den Stadtdirektor Konda vom 30.07.1988). Dieser Entwurf scheint keinen Anklang gefunden zu haben. In einem Brief vom 09.05.1989 an den Stadtdirektor erläutert PN seinen neuen Entwurf mit konzentrisch angeordneten vegetativen Formen, "die blattartige Schalen tragen." Innerhalb dieser Anlage sollten plastisch dargestellte Tiere aus dem Bereich des Entenfanges (historischer Rheinarm in Keldenich) angeordnet werden: "Reiher, Schilfhühner, Enten, Biber, Frösche, Fische, Vögel usw.". In einem Schreiben vom 06.06.1989 wurde PN dann aufgefordert, eine Pferdeskulptur zum zentralen Motiv des Brunnens zu machen. In einem weiteren Schreiben vom 10.08.1989 wurde dies anläßlich des neuen Entwurfes mit Pferd, Bauer und weiteren Tieren dahingehend konkretisiert, daß man darum bat, das Pferd stärker mit der Tränke in Verbindung zu bringen und die Kosten zu reduzieren. Finanziell erhielt die Stadt Wesseling für diesen Brunnen einen Zuschuß von 75.000 DM vom Land Nord-Rhein-Westfalen (Schreiben der Stadt an PN vom 30.06.1989). Wie sich bereits in der Beschreibung des ersten Entwurf angedeutet hatte, so belegt auch die Beschreibung des letzten Entwurfes im Schreiben vom 03.08.1989. daß PN auch bei dem Motiv u. a. der Pferde einen religiösen Bezug in seine Skulptur mit einbezogen sehen wollte. Von den 1:3 Wachs-Modellen des Pferdes und des Fohlens wurden in der Gießerei bzw. im Stuttgarter Atelier des Bildhauers Büchner (oder Büscher?) vor dem Guß 1:1 Gips-Modell erstellt, die dann von PN überarbeitet wurden (schriftl. Auftrag vom 25.02.1992). Bei der Gußvorbereitung bzw. genauer bei der Erstellung der 1:1-Vorlage kam es zu Verzögerungen, die eine Verschiebung des ursprünglich geplanten Einweihungstermins am 13.09.1992 notwenig machten. Die Einweihung erfolgte schließlich am 22.11.1992 um 15.00 Uhr. Den "Festvortrag"; der in witziger und pointierter Weise die Kontroversen innerhalb der Dorfgemeinschaft um den Brunnen (Kuh oder nicht Kuh) aufs Korn nahm, hielt der im Ruhestand lebende ehemalige Grundschullehrer Peter R. Hofmann. Die aktuelle (11.05.2006) Aufstellung der Pferde entspricht nicht dem ursprünglichen Entwurf. So wurden die Pferde aus Kostengründen vom Rand des Brunnens abgerückt aufgestellt und wegen der Benutzung als Reitpferd mit einem weichen Untergrund umgeben. Der Entwurf sah vor, die Pferde auf einen 12-15 cm hohen, gepflasterten Sockel zu stellen. Ferner sollten die von der Stadt aufzustellenden Basalt-Pylone sowie die Pferde mit einem bündig im Pflaster eingelegten Bronzerahmen eingefaßt werden. "Die Pferdegruppe kann nicht isoliert stehen, sie braucht eine Einbindung in den Platz" (Schreiben von PN an den Stadtdirektor vom 10.07.1992). Im Schreiben vom 16.11.1992 verlangte PN eine Aufstellung "am ursprünglich geplanten Ort". | |